Ludwig Hirschfeld-Mack (1893-1965) entwarf als Student am Bauhaus Weimar einen Farbkreisel, den Optischen Farbenmischer, eines der berühmtesten Werke des Bauhauses, das auch kommerziell erfolgreich war, wobei aber noch immer nicht klar ist, auf welchen Wegen der Farbkreisel entstand. Die Bezeichnung weist auf das Ziel hin, die optische Farbenmischung zu beobachten. Der von Hand gedrehte Farbenkreisel ist ein traditionelles Instrument in der Naturwissenschaft, der auf physikalischen Experimenten von Newton und auf der Erfindung von Musschenbroek beruht, physiologisch-optisch von Helmholtz klassifiziert und später von der Experimentalpsychologie übernommen wurde. Der Optische Farbenmischer bezweckte, aufgrund der experimental-psychologischen Mischungsexperimente die Gültigkeit des Farbenkreises von Goethe und seinen Nachfolgern zu beweisen, deren Ziel die Möglichkeit der Berechnung der Mischungsverhältnisse der Komplementärfarben ist. Aber Hirschfeld-Mack hat eine Veränderung der Anordnungen vorgenommen, die sein Lehrer Adolf Hölzel anläßlich einer Argumentation empfohlen hatte, und er kam in seinen Aufzeichnungen der Ergebnisse der verschiedenen Mischungsverhältnisse immer zu der Feststellung: „Es ergibt Grau “. Dabei wird klar, dass dieses Instrument ein konkretes Medium war, um die Möglichkeit einer wissenschaftlich basierten Beweisführung der Farbenlehre Goethes zu schaffen, die in den damaligen Versuchen im Bereich der experimentellen Psychologie aufgegriffen worden war, und um die Diskussion darüber zu beleben.
Schlüsselwörter: Bauhaus Weimar, Ludwig Hirschfeld-Mack, Kreiselmischung, Farbenlehre