Aesthetics, No.13 : The Japanese Society for Aesthetics

Die Redlichkeit des Künstlers in Nietzsches Gedankentum

YAMAMOTO Keiko

[Abstract]

In dieser Abhandlung werden die Gedanken des späten Nietzsche zum Begriff des Künstlers in Hinsicht auf dessen Redlichkeit betrachtet. Nietzsche meint in seinen Überlegungen die Kunst und Künstler betreffend, dass Künstler die größten Typen von Menschen seien und dass die Kunst im Gegensatz zur christlichen Moralität stehe. Nietzsche äußerte sich, dass der Künstler redlich sein muss. Warum affirmiert Nietzsche jedoch die christliche Tugend Redlichkeit, obwohl er die christliche Moral verneint? Laut Nietzsche ist durch die Zerstörung der bestehenden moralischen Werte gegeben, dass das redliche Selbst sich selbstständig Werte schaffen kann, d. h. die Redlichkeit ist nicht gegen Andere, sondern gegen sich Selbst gerichtet. Dazu zerstört das schaffende Subjekt sogar die selbst geschaffenen Werte. Diese Redlichkeit gegen sich bezeichnet er auch als die Opposition gegen sich selber. Die Redlichkeit wird also für die grundlegende Vorbedingung gehalten. Und das Kunstwerk, das der redliche oder nicht redliche Künstler (z. B. Richard Wagner) in Wirklichkeit kreiert, wird dadurch erklärt.

Keywords (Schlüsselwörter): Nietzsche, Wagner, Redlichkeit, die christliche Moralität, Künstler